Flutkatastrophe und Corona: Das Spendenrekordjahr 2021
Das Jahr 2021 wurde neben Corona von der Hochwasserkatastrophe im Westen Deutschlands überschattet. Einzig positiver Nebeneffekt: Die Spendeneinnahmen stiegen laut Deutschem Spendenrat auf einen Rekordwert.
Es ist die höchste Summe seit der ersten Erhebung der vom Deutschen Spendenrat in Auftrag gegebenen Studie “Bilanz des Helfens” im Jahr 2005: Das ermittelte Spendenvolumen lag im Jahr 2021 bei 5,8 Milliarden Euro. Das bedeutet ein Plus von 7% gegenüber dem Vorjahr.
Hauptauslöser: Corona und Hochwasserkatastrophe
Wie schon im Pandemiejahr 2021 entwickelte sich die Spendenbereitschaft parallel zu den steigenden bzw. sinkenden Infektionszahlen. Im Sommer und Spätsommer stieg die Spendenbereitschaft jedoch abgekoppelt von der Pandemiedynamik im Zeitraum der Flutkatastrophe im Westen Deutschlands (Juli +73%, August +42% und September +27%). Im 3. Quartal des Jahres 2021 wurde über eine halbe Milliarde Euro mehr gegenüber dem Vorjahresquartal gespendet (1,65 Mrd. Euro im Jahr 2021, 1,11 Mrd. Euro in 2020), was ein Plus von 58% bedeutet.
Der in den Vorjahren beobachtete Trend sinkender Spenderzahlen in Deutschland konnte damit nicht nur gestoppt, sondern ein Stück weit umgekehrt werden. Rund 20 Millionen Menschen haben als Privatpersonen im Kalenderjahr 2021 Geld an gemeinnützige Organisationen oder Kirchen gespendet, was 30,1% der Bevölkerung entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Steigerung um 5% bzw. knapp 1 Million Menschen. Zum Spendenrekordjahr trug neben der gestiegenen Spenderzahl die konstant gebliebene durchschnittliche Spendenhäufigkeit - 7 Spenden pro Spender pro Jahr - sowie der erneut angestiegene Betrag der durchschnittlichen Spende bei. Pro Spendenakt wurden durchschnittlich 42 Euro gespendet, im Zeitraum der Flutkatastrophe sogar durchschnittlich 48 Euro.
Spendenvolumen nach Aktivitätsbereichen
Der Hauptanteil der Spenden geht mit 75,8% weiterhin in den Bereich der humanitären Hilfe. Stärkster Gewinner ist dabei die Not- und Katastrophenhilfe, welche prozentual ihren Anteil am Gesamtspendenvolumen von knapp 18% auf knapp 28% steigern konnte. Außerhalb der humanitären Hilfe verbuchten die Bereiche Tierschutz (+23 Mio. Euro), Umwelt- und Naturschutz (+15 Mio. Euro), der Sport (+12 Mio. Euro) und Kultur- und Denkmalpflege (+2 Mio. Euro) einen Zuwachs in absoluten Zahlen.
Je älter, desto spendabler
Nach wie vor spendet die Generation 70plus - mit einem Anteil am Gesamtspendenvolumen von 43 % - am meisten. Am deutlichsten stieg die Anzahl der Spenderinnen und Spender in den Altersgruppen 50-59 (+259 Tsd.) sowie in der Altersgruppe bis 29 Jahre (+508 Tsd.).
Im Wettbewerb um Spenden bestehen
Wie wir seit Erhebung des Spendenaufkommens beobachten können, haben nationale wie internationale Ereignisse - Flutkatastrophen, Waldbrände, humanitäre Krisen und Kriege - einen unmittelbaren Einfluss auf die Spendenbereitschaft in Deutschland. Dies lässt sich zweifellos auch mit Blick auf den Krieg in der Ukraine sagen. Gleichzeitig werden weiterhin Spenden in sämtlichen gesellschaftlichen Bereichen - im sozialen und Bildungssektor, im Tierschutz, in der Kunst und Kultur, dem Sport u. v. m. - benötigt. Mit unserem Fundraising-Beratungsangebot stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung, wenn Sie Unterstützung im Bereich der Mitteleinwerbung benötigen.
Haben Sie weitere Fragen rund um das Themen Stiften, Spenden und Gemeinnützigkeit? Gern beraten wir Sie!
Quelle des Beitrags: www.spendenrat.de/bilanz-des-helfens-2022
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