Warum stiften? Was Stifter in Deutschland antreibt
Auch wenn die mehr als 25.000 Stiftungen bürgerlichen Rechts in Deutschland sehr unterschiedliche Zwecke verfolgen, treiben die Stiftenden meist ähnliche Gründe an. Wir informieren wir Sie über die Hauptmotivationen von Stifterinnen und Stiftern, eine eigene Stiftung ins Leben zu rufen.
Was veranlasst Stifterinnen und Stifter, einen Großteil ihres Vermögens oder mitunter sogar ihr gesamtes Vermögen auf eine Stiftung zu übertragen? Vermögen, das sie häufig selbst in Jahrzehnten mühsam aufgebaut haben. Auch wenn die Spannbreite möglicher Beweggründe groß ist, geben vier von fünf Stifter*innen an, ihre Stiftung aus Verantwortungsbewusstsein gegründet zu haben. Rund drei Viertel wollen etwas bewegen1. Das dritthäufigste Motiv, das immerhin sieben von zehn Stifter*innen angeben, lautet, der Gesellschaft etwas zurückgeben zu wollen (siehe Abbildung 1).
Welcher Stiftertyp sind Sie?
Fest steht: In vielen Fällen ist es nicht ein einzelner Faktor, der Gründer*innen motiviert, sondern mehrere, miteinander verwobene Motive. Grundsätzlich lassen sich vier unterschiedliche Stiftertypen identifizieren:
1. „Die Verantwortungsbewussten“
2. „Die Mitfühlenden“
3. „Die Problemlöser“
4. „Die Vorteilsbedachten“
Die größte Gruppe bilden die „Verantwortungsbewussten“, die der Gesellschaft etwas zurückgeben möchten. Beispielsweise aus dem Bedürfnis heraus, ein großes Vermögen mit anderen teilen zu wollen, oder durch ein ausgeprägtes Pflichtbewusstsein. Auch Dankbarkeit für ein chancenreiches Umfeld, für den eigenen Wohlstand oder die selbst erfahrene Unterstützung seitens Dritter kann eng mit dem Wunsch verknüpft sein, der Gesellschaft mit Hilfe einer Stiftung etwas zurückgeben zu wollen.
Ähnlich groß ist die Gruppe der „Mitfühlenden“. Diese beinhaltet Stifter*innen, deren Engagement von Mitgefühl geprägt ist. Bestimmte moralische Vorstellungen und vorwiegend altruistische Werte treiben sie an.
Knapp ein Viertel der Stiftenden, die sog. „Problemlöser“, möchten mit Hilfe ihrer Stiftung eine gesellschaftliche Veränderung bewirken und ein konkretes gesellschaftliches Problem bekämpfen bzw. lösen. Insbesondere jüngere Stifter*innen unter 45 Jahren sind in dieser Gruppe zu finden. Mitunter ist diese Motivation mit ganz persönlichen Erlebnissen, z.B. der Erkrankung eines Familienangehörigen, verbunden und dem Wunsch, dieser Person und unter Umständen auch anderen Erkrankten Hilfe zukommen zu lassen.
Nur einer von zehn Stiftenden nennt für die Gründung einer Stiftung eigennützige Motive, wie z.B. die Erhöhung des eigenen Einflusses oder die Verbesserung des eigenen Ansehens. Die Gruppe der „Vorteilsbedachten“, die angibt, neben gemeinwohlorientierten Motiven auch die eigenen Vorteile im Blick zu haben, ist demnach vergleichsweise klein.
Die Freude am Stiften als Hauptmotiv
Lediglich ein selbstbezogenes Motiv wird von vergleichsweise vielen Stiftenden (rund 40 Prozent) angegeben: die Freude am Stiften – über seine Stiftung etwas Positives zu bewirken und auch zurückzubekommen.
Was auch immer Sie bewegen mag, über die Gründung einer eigenen Stiftung nachzudenken. Wir begleiten Sie im Rahmen unserer Gründungsberatung gern. Für ein kostenfreies Erstgespräch stehen wir Ihnen gern zur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!
Haben Sie weitere Fragen rund um die Themen Stiften, Spenden und Gemeinnützigkeit? Gern beraten wir Sie!
1 Gemäß der 2015 vom Bundesverband Deutscher Stiftungen veröffentlichten „Stifterstudie 2015 - Stifterinnen und Stifter in Deutschland“, an der rund 700 Stiftende teilnahmen.
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