Weihnachtsaktionen: So können sich Vereine zur Weihnachtszeit selbst beschenken
Es ist jedes Jahr dasselbe: Weihnachten steht mal wieder viel zu früh vor der Tür. Hatte man sich im letzten Jahr noch vorgenommen, sich frühzeitig mit der Planung einer Weihnachtsaktion im Verein auseinanderzusetzen, bleiben nun nur noch wenige Wochen, um den Mitgliedern und Unterstützern eine Freude zu machen und gleichzeitig die Vereinskasse zu füllen. In unserem Magazin-Beitrag schlagen wir Ihnen einige kreative Aktionen vor, mit denen Sie dieses Ziel auch mit begrenztem Zeitbudget noch erreichen können.
Es ist die spendenträchtigste Zeit des Jahres. Rund 20 Prozent des jährlichen Spendenaufkommens entfallen auf nur einen Monat: Den Dezember. Gemeinnützige Organisationen wissen um diesen Umstand und suchen daher verstärkt den Kontakt zu ihren Mitgliedern und Unterstützern. Manche Organisationen haben sich dabei auf ganz bestimmte Aktionen festgelegt und wiederholen diese seit Jahrzehnten. Andere lassen sich hingegen immer wieder neue Aktionen einfallen, um ihr Umfeld rund um die Weihnachtszeit zu überraschen.
7 Weihnachtsaktionsideen
Wir stellen Ihnen im Folgenden „klassische“ als auch ungewöhnlichere Aktionen vor und geben Ihnen Tipps, worauf Sie achten sollten, wenn Sie sich für eine Aktion entscheiden.
1. Der Weihnachtsspendenbrief
Schreiben Sie Ihren Mitgliedern und Spenderinnen und Spendern – Ende November, Anfang Dezember – einen persönlich adressierten Brief. Präsentieren Sie ihnen die Vereins-Highlights des Jahres, bedanken Sie sich für Ihre Unterstützung und weihen Sie sie in neue, interessante, bislang im Geheimen gebliebene Vorhaben ein. Über persönliche Geschichten und Bilder werden Sie die fürs Spenden entscheidenden Emotionen wecken können.
Greifen Sie in diesem Brief die Themen „Weihnachten“, „Nächstenliebe“, „Solidarität“ und „Fürsorge“ auf und stellen Sie ein konkretes, eher überschaubares Vorhaben vor, für das Spenden benötigt werden. Hierfür eignet sich ein Projekt, das schnell umgesetzt werden kann und den Spenderinnen und Spender die Wirkung ihrer Weihnachtsspende unmittelbar aufzeigt.
Dass auch andere – teils sehr renommierte – Organisationen in diesem Zeitraum Spendenbriefe versenden, sollte Sie nicht davon abhalten, die Weihnachtszeit für sich zu nutzen. Zum einen haben Sie einen gewissen „Heimvorteil“, zum anderen sind Menschen zur Weihnachtszeit bekanntlich zugänglicher für Spendenanfragen und verfügen oftmals über einen zusätzlichen 13. Monatslohn oder Weihnachtsgeld, das sie in Teilen bereitwilliger für den guten Zweck einsetzen.
2. Die Spendenpostkarte mit Plätzchen-Rezept
Die Gestaltung eines Spendenbriefs erscheint Ihnen aufgrund der geringen verbliebenen Zeit bis Weihnachten als zu aufwändig und ein Brief insgesamt auch als zu „unoriginell“? Dann springen Sie doch mit einer weihnachtlich gestalteten Postkarte etwas aus der Reihe. Auf der Vorderseite könnten Sie beispielsweise ein Rezept für Plätzchen oder eine andere weihnachtliche Köstlichkeit aufnehmen und auf der Rückseite zum Spenden für ein bestimmtes Projekt Ihres Vereins aufrufen oder dazu Fördermitglied oder Dauerspender zu werden. Über einen QR-Code könnten die Empfänger schnell und unkompliziert zur entsprechenden Internetseite wechseln. Wichtig wäre aber auch hier, dass die Postkarte nicht als eine Art Serienbrief erscheint. Beispielsweise können Sie den Empfängern durch eine handschriftliche Anrede- und oder Grußformel vermitteln, dass sie ganz persönlich gemeint sind.
3. Die „Christmas Challenge“
Die Weihnachtszeit gilt als die besinnlichste Zeit des Jahres. Warum den „Trott“ nicht einmal etwas durchbrechen und eine Aktion starten, die die eigenen Mitglieder herausfordert? Wie wäre es, wenn Sie Ihre Mitglieder auffordern, mit ihrem „Lieblingsweihnachtspulli“ zur Arbeit zu gehen oder beim nächsten Online-Meeting eine blinkende Weihnachtsmütze zu tragen und drei weitere Kolleginnen und Kollegen zu nominieren. Und wer die „Challenge“ nicht annimmt bzw. nicht erfüllt, spendet 10 Euro an den Verein oder eine in jedem Jahr wechselnde lokale gemeinnützige Organisation. So können Sie die Stimmung im stressigen Arbeitsalltag etwas auflockern, die Bekanntheit Ihres Vereins steigern und zugleich Spenden für den guten Zweck sammeln.
4. Der Weihnachtsbasar und -marktstand
Laden Sie Ihre Mitglieder zu einem Basar mit selbst gebackenen Keksen oder je nach Region anderen kulinarischen Spezialitäten ein. Dabei können unterschiedlichste (Weihnachts-)Produkte verkauft und der Erlös für spezielle Vorhaben verwendet werden.1 Der Basar kann auch ein Programmpunkt einer größeren Weihnachtsfeier sein, bei der sich die Mitglieder kennenlernen und Bekanntschaften vertiefen. Je nach zeitlichen Freiräumen und personellen Ressourcen kann der Basar größer oder kleiner ausfallen.
Möglicherweise können Sie als Verein auch mit einem Stand auf einem regionalen Weihnachtsmarkt teilnehmen. Auch hier könnten durch den Verkauf bestimmter Produkte Erlöse erzielt und Spenden gesammelt werden. Häufig wird gemeinnützigen Organisationen auch eine geringere Standmiete gewährt. Der Vorteil gegenüber dem Weihnachtsbasar besteht vor allem darin, auch Dritte, nicht dem Verein zugehörige Menschen auf den Verein aufmerksam und zu Mitgliedern oder Neuspendern machen zu können. In einzelnen Regionen gibt es auch separate ein- oder mehrtägige Weihnachtsmärkte, die von mehreren gemeinnützigen Organisationen gemeinsam veranstaltet werden.2
5. Die Spenden statt Geschenke-Aktion
Sie nehmen an, dass viele Ihrer Mitglieder (insbesondere) in der Weihnachtszeit dem Konsumismus entrinnen wollen, sie bereits alles an Kleidung, technischen Gerätschaften etc. haben, was sie brauchen? Dann bitten Sie sie doch, sich zu Weihnachten statt Geschenken eine Spende an Ihren Verein zu wünschen – vorzugsweise für eine ganz konkretes Vorhaben wie die (zeitweise) Übernahme von Mitgliedsbeiträgen für jüngere Mitglieder – und informieren Sie sie, wie dies ablaufen kann. Beispielsweise über die von einem gemeinnützigen Unternehmen betriebene Spendenplattform „betterplace“ lassen sich private Spendenaktionen mit relativ wenig Aufwand starten und die Spenden online einsammeln.3
6. Der digitale Adventskalender
Dieser Adventskalender besitzt die üblichen 24 Türchen in Form von Social Media-Posts, die z. B. auf Facebook oder Instagram veröffentlicht werden. An jedem der 24 Tage im Adventszeitraum posten Sie Highlights, Geschichten und Themen rund um Ihren Verein. Vielleicht spendet Ihnen auch ein befreundetes Unternehmen im Vorfeld ein bestimmtes Produkt, das Sie im Rahmen der Aktion verlosen können. Hierbei können Sie Ihre Follower auch dazu aufrufen, dem Verein kleinere Wünsche zu erfüllen. Sei es die ehrenamtliche Mitarbeit bei einer bestimmten Aktivität im kommenden Jahr oder die Spende für eine bestimmte Anschaffung, von dem Ihr Verein seit langem träumt.
7. Das weihnachtliche Crowdfunding-Projekt
Falls Sie planen, zu Weihnachten etwas öffentlichkeitswirksamer für Ihren Verein und ein spezielles Projekt zu werben und für dieses Spenden zu sammeln, bietet ein eigenes internetbasiertes Crowdfunding-Projekt eine attraktive Alternative oder Ergänzung zum postalisch versendeten Spendenbrief. Hierüber lassen sich zumeist sehr viel mehr (jüngere) Menschen erreichen. Sie machen diese über die eigene Internetseite, Social Media-Kanäle sowie E-Mails und Newsletter sehr leicht, schnell und kostengünstig auf das Projekt aufmerksam und lenken sie auf die entsprechende Spendenseite, auf der sie direkt über verschiedene Zahlungswege spenden können. In der „BRAWO-Region“ steht gemeinnützigen Organisationen die BRAWO-Spendenplattform für Crowdfunding-Projekte ganzjährig kostenfrei zur Verfügung.
Wir hoffen, dass wir Sie ein wenig inspirieren konnten, die Weihnachtszeit (doch noch) aktiv zu gestalten und sie für Ihren Verein zu nutzen und wünschen Ihnen eine friedvolle und schöne Weihnachtszeit!
Nehmen Sie gern mit uns Kontakt auf, falls Sie eine Frage zu einer bestimmten Aktion haben oder wir Sie dabei unterstützen sollen.
Fußnoten:
1 Es empfiehlt sich, den Steuerberater des Vereins zu Rate zu ziehen, wie mit den Einnahmen zu verfahren ist, und sich mit den gesetzlichen Vorgaben zur Lebensmittelhygiene beim Verkauf von Speisen und Getränken auseinanderzusetzen.
2 In Krefeld wird alljährlich ein „Besonderer Weihnachtsmarkt“ an einem einzelnen Samstag im Dezember ausgerichtet. Daran teilnehmen kann eine bestimmte Anzahl an gemeinnützigen Organisationen, die sich zuvor beworben haben. Mehr Informationen dazu finden Sie unter: https://besonderer-weihnachtsmarkt.de
3 Über diesen Link erhalten erhalten Sie mehr Informationen: www.betterplace.org/c/spenden-sammeln/als-privatperson
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