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Wie gemeinnützige Organisationen Fördermittel für länger geplante Projekte aufspüren

In Deutschland stehen gemeinnützigen Organisationen Jahr für Jahr zahlreiche Möglichkeiten offen, finanzielle Hilfen für Projekte zu erhalten. In unserem Magazin-Beitrag erfahren Sie, wie Sie bei der Recherche nach Fördermitteln erfolgreich vorgehen.

Als Mitwirkender in einer gemeinnützigen Organisation kennen Sie mit Sicherheit das Problem: Sie und Ihr Team entwickeln mit Herzblut großartige Konzepte und Projektideen zum Wohl unserer Gesellschaft, aber die Umsetzung scheitert mal wieder allein am mangelnden Geld. Dabei dürfte der deutsche Fördermittelmarkt einer der größten, wenn nicht der größte der Welt sein: Schätzungsweise 50 Milliarden Euro stehen pro Jahr an Fördermitteln für gemeinnützige Projekte und Organisationen zur Verfügung1.

Der Fördermittelmarkt und seine "Fördertöpfe"

Neben Förderungen von Stiftungen, Sozial- und Umwelt-Lotterien sowie privaten Förderfonds erfolgt ein Großteil der Finanzierung gemeinnütziger Projekte durch staatliche und suprastaatliche Förderungen – von Kommune, Land, Bund und Europäischer Union. Im Vergleich dazu wirkt das jährliche Gesamtspendenaufkommen von Privatpersonen in Höhe von geschätzten fünfeinhalb Milliarden Euro eher gering2.

Nichtsdestotrotz stellt sich regelmäßig und insbesondere für Neulinge im gemeinnützigen Sektor die Frage: Wie finde ich unter der Vielzahl an Fördermöglichkeiten die passenden für meine Projekte? Unser Tipp: Verschaffen Sie sich zunächst einen Überblick über Ihre Projektideen und verschriftlichen Sie diese in kompakten Steckbriefen. Jeder Steckbrief sollte die wesentlichen Informationen zum Projekt enthalten – wie Projektziel, -dauer (Beginn und Ende), -ort, Zielgruppe und Kosten. Priorisieren Sie dann zwischen den Projektideen.

In die Recherche nach Fördermitteln einsteigen

Erst wenn Sie sich Klarheit verschafft haben, welches Projekt Sie als erstes, welches als zweites oder drittes umsetzen möchten, sollten Sie mit der Recherche nach Fördermitteln beginnen. Dabei kommen zahlreiche Wege wie Suchmaschinen, Fördermitteldatenbanken, Publikationen und nicht zuletzt die Internetseiten von Förderern selbst infrage. Lassen Sie jedoch keinesfalls die Fördermöglichkeiten “vor der eigenen Haustür“ außer Acht – denn immerhin 70 bis 80 Prozent der Förderer vergeben ihre Mittel ausschließlich lokal bzw. regional. Nutzen Sie außerdem Kontakte zu in Ihrer Stadt oder Gemeinde ansässigen Stiftungen, lokalen Behörden und anderen gemeinnützigen Organisationen oder verfolgen Sie aufmerksam die lokalen Medien, um von lohnenswerten Fördermöglichkeiten zu erfahren.

Informationen zusammentragen und aktuell halten

Tragen Sie sämtliche Informationen in einem eigenen Fördermittelverzeichnis zusammen. Dies kann im ersten Schritt eine gut strukturierte Excel-Tabelle sein. Kategorien wie Förderschwerpunkte, Antragsfristen und Ansprechpartner*innen gehören zwingend in diese Übersicht; optional auch Angaben zu Förderhöhen, bezuschussbaren Kostenarten und vom Förderer erwarteten Eigenmitteln des Antragstellers. Im Optimalfall sorgt ein Mitarbeiter („Fördermittelbeauftragte/r“) dafür, dass das Verzeichnis stetig erweitert und aktuell gehalten wird. So erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit, länger schlummernde Projektideen endlich umzusetzen oder laufende Projekte auch nach Ende ihrer Laufzeit weiter zu finanzieren.

Unser regelmäßiges Online-Seminar zum Thema „Fördermittelrecherche“ bietet Ihnen einen hoch informativen Einstieg in die Thematik. Melden Sie sich noch heute an: www.engagementzentrum.de/termine Außerdem unterstützen wir gemeinnützige Organisationen im Rahmen einer Fördermittelberatung beim Aufspüren von Fördermitteln für kleine wie große Projekte und Vorhaben.

Haben Sie Interesse an unserem Seminar- und Beratungsangebot oder Fragen rund um die Themen Stiften, Spenden und Gemeinnützigkeit? Gern beraten wir Sie!

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1 Es existiert bislang keine verlässliche, von staatlichen Stellen bestätigte oder selbst veröffentlichte Zahl.
2 Der Deutsche Spendenrat teilte im Februar 2021 mit, dass die Deutschen im Kalenderjahr 2020 rund 5,4 Milliarden Euro gespendet haben. Es handelt sich methodisch um die monatliche Erfassung der Spenden von deutschen Privatpersonen ab 10 Jahren. Nicht enthalten sind Erbschaften und Unternehmensspenden, Spenden an politische Parteien und Organisationen und gerichtlich veranlasste Geldzuwendungen, Stiftungsneugründungen und Großspenden über 2.500 €. Mehr Infos unter: www.spendenrat.de/bilanz-des-helfens-2021/

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