Begrüßung und Keynote
Kurz nach 15 Uhr begrüßte Monika Schmidt die rund 30 Gäste im "BraWo Campus" in der 17. Etage des Business Centers II der Volksbank BraWo und erläuterte den Gästen die Entscheidung, sich in diesem Jahr im Rahmen der Veranstaltungsreihe mit dem Thema "Cyber-Mobbing unter Kinder und Jugendlichen" auseinandersetzen zu wollen. Sie warf außerdem einen kurzen Rückblick auf die bis 2019 durchgeführten Veranstaltungen der Reihe zur Kinderarmutsbekämpfung.
Im Anschluss daran stellte Matthias Marx den Gästen das Programm der rund dreistündigen Veranstaltung vor und leitete mit wenigen Worten zum Vortrag von Kerstin Rehage über, die in ihrer rund 40 minütigen Keynote auf wesentliche Aspekte des Themas einging.
Keynote zum Thema "Ursachen, Formen und Folgen von Cyber-Mobbing unter Kindern und Jugendlichen"
Die Diplom-Pädagogin und freie Mitarbeiterin der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen führte den Teilnehmenden über die fiktive Geschichte eines Jugendlichen, der Opfer von Cyber-Mobbing wird, die schwerwiegenden Folgen der Aggression für die einzelne betroffene Person vor Augen. Von Schulangst, Leistungsabfall, Vertrauensverlust, über Depression bis hin zu suizidalen Gedanken bzw. Suizid.
Aufgrund dieses Umstands komme der Mobbingprävention und dem Verhalten des Umfelds, von Eltern, Erzieherinnen und Erzieherinnen sowie Mitschülerinnen und Mitschülern eine besondere Bedeutung zu. Um das Opfer schützen zu können, müssten die Anzeichen erkannt und darauf reagiert werden.
Kerstin Rehage betonte, dass Mobbing kein neues Phänomen sei, es über das Internet und Soziale Medien aber nun praktisch überall und jederzeit stattfinden und sehr viel mehr Menschen erreichen könne. Außerdem sei die Hemmschwelle durch eine mögliche Anonymität gesunken.
Dabei seien die Formen sehr vielfältig. Prinzipiell käme "alles, was dazu dient, jemanden "fertig" zu machen oder loszuwerden" in Frage. Vom Beleidigen, dem Verbreiten von Gerüchten oder dem Bloßstellen der Person bis hin zur fortwährenden Belästigung und Verfolgung (Cyber-Stalking) und der Androhung körperlicher Gewalt.
Aufgrund der Bedeutung der Gruppe und deren Reaktionen auf das Mobbing, das mitunter nur von einer einzelnen Person, der Täterin oder dem Täter, ausgeht, sei es umso entscheidender, dass sich Menschen auf die Seite des Opfers stellten und seine Perspektive nachvollziehen könnten. Gemäß des Zitats von Kofi Annan "Alles was das Böse benötigt, um zu triumphieren, ist das Schweigen der Mehrheit."
Mobbingprävention hieße in diesem Sinne bei den Problemen anzusetzen, die Kinder und Jugendliche haben, und nicht bei denen, die sie verursachten. Zentrale Ziele von Mobbingprävention seien Empathie-Förderung, sich in andere einzufühlen, Regeln im gegenseitigen Umgang zu kennen und zu akzeptieren sowie die Vermittlung eines Gefühls von Sicherheit und Selbstwirksamkeit.
Im Anschluss an ihren Vortrag teilten tauschten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einer rund zehnminütigen Pause zum Vortrag und ihren eigenen Erfahrungen mit diesem Themengebiet aus.
Hinweis: Frau Rehage hat der Weitergabe der Präsentation ihres Vortrags an die Teilnehmenden der Veranstaltung zugestimmt. Sollten Sie zu den Teilnehmenden gehören und die Zusendung der Präsentation wünschen oder auch ohne Teilnahme an der Veranstaltung Interesse an ihr haben, wenden Sie sich bitte an EngagementZentrum-Mitarbeiter Matthias Marx (Email: matthias.marx@engagementzentrum.de, Telefon: 0531-809132-1453).
* das Video zur Geschichte können Sie bei Interesse abrufen unter: https://www.youtube.com/watch?v=hYrDbGzZVUQ
16.30 Uhr: Austausch der Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach der Keynote